Nachdem sich der Storyverlauf von Resident Evil 4 auf Leon Scott Kennedy fokussierte, der in einen abgelegenen Landstrich in Spanien geschickt wird um die Tochter des Präsidenten zu retten, schafft der fünfte Teil der Serie einen Wechsel des Protagonisten als auch des Schauplatzes.

Chris Redfield, der schon in Resident Evil 1 als Spielfigur gesteuert werden konnte, feiert seine Rückkehr und wird diesmal nach Afrika geschickt. Nach Afrika, um einerseits die illegalen Machenschaften der Umbrella Corporation zu beenden, aber andererseits auch um die Wahrheit über Jill Valentine herauszufinden.

Sie ist in einem Kampf mit Albert Wesker, einem alten Bekannten, aus einem Fenster gestürzt und dabei gestorben. Jedenfalls dachte Chris das, nun hat er aber Informationen erhalten, dass seine alte Kameradin doch noch am Leben sein könnte und so macht er sich auf nach Afrika, um die Wahrheit herauszufinden.

Unterstützung bekommt er dabei von Sheva Alomar, einer Afrikanerin, die ihn auf seinem Weg begleitet und dabei mit Rat und Tat zur Seite steht. Auch sie hat einen guten Grund für den Kampf gegen Umbrella.


Gameplay

Capcom löst sich vom alten und bisher gewohnten Genre des Survivalhorrors und taucht erstmals ein in eine neue Richtung, die wohl am besten als „Action-Horror“ bezeichnet werden kann. Denn dem Spieler steht neben dem Kampfmesser schon relativ früh im Spiel ein ganzes Arsenal an Schusswaffen zur Verfügung, von der einfachen Handfeuerwaffe bis hin zu Schrotflinten, Maschinengewehren und sogar Granat- und Raketenwerfern.

Auch die Munition ist per se nicht mehr so rar wie noch in Resident Evil 1, wo sparsam mit jeder einzelnen Kugel umgegangen werden musste. Es ist also problemlos möglich, alles was sich einem an Gegnern in den Weg stellt wegzufegen und hinterher immer noch Kugeln über zu haben.

Die einzigen Situationen, die mit dieser Gewohnheit ein wenig brechen, sind die Boss- und Minibosskämpfe, die es nicht zu selten gibt. So muss man sich auch wieder dem Kettensägenmörder, den viele schon im Vorgänger kennen und lieben gelernt haben (vor allem die „Knife Runner“ unter uns) und metergroßen Monstern, die unzählige Salven aus dem Maschinengewehr einstecken, stellen.

Die Kämpfe sind dabei top in Szene gesetzt und sorgen für Nervenkitzel pur, bis durch eine Filmsequenz der Sieg und damit auch ziemlich viel Erleichterung eingeläutet wird.


Steuerung

An der Spielsteuerung hat sich zum Vorgänger relativ wenig geändert, wer also mit der Steuerung bereits vertraut ist, wird einen einfachen Einstieg in das Spiel haben. Über das Steuerkreuz ist ein bequemer Wechsel zwischen bis zu vier Objekten möglich. So lassen sich nicht nur Waffen, sondern auch Heilitems, Granaten und Munition ausrüsten. Durch Druck auf die Dreieck-Taste öffnet sich das Item-Menü, in dem insgesamt neun Gegenstände Platz finden.

Wenn es dem Spieler gelungen ist, die Gegner an einer gewissen Stelle des Körpers zu treffen, werden so genannte Melee-Moves verfügbar. Durch dieses bereits bekannte, aber stark verbesserte Feature kommt Abwechslung in das Spielgeschehen – es ermöglicht beispielsweise mit Chris das Genick des herannahenden Gegners zu greifen und zu brechen, was ihn sofort tötet.

Durch einen geschickten Wechsel zwischen Schüssen und Melees lässt sich der Munitionsverbrauch stark einschränken, was wiederum für Vorteile beim Durchspielen sorgt.

Die einzige Neuerung findet sich im sogenannten Koop-Modus, der es ermöglicht mit der Partnerin Sheva (die Chris das komplette Spiel begleitet) zu interagieren. So ist es zum Beispiel möglich, zusammen Orte im Spiel zu erreichen, die sonst nicht zugänglich wären. Ebenso kann man die bereits erwähnten Melees zusammen ausführen, um Gegnern immensen Schaden zuzuführen.


Extras

Für einen großen Wiederspielwert ist durch unzählige Extras und Boni gesorgt, die im Laufe des Spiels Stück für Stück freigespielt werden können. Während zunächst nur ein leichter und ein mittlerer Schwierigkeitsgrad verfügbar sind, lassen sich noch zwei weitere wesentlich anspruchsvollere freischalten.

Ferner gibt es 30 Embleme, die überall in der Umgebung versteckt sind und die durch einen gezielten Schuss „eingesammelt“ werden können. Sind genug davon gefunden worden, kann man neue Outfits für die Charaktere oder Figuren von Monstern und Bossen kaufen, auf die im Archiv ein genauerer Blick geworfen werden kann.

Darüber hinaus lassen sich verschiedene Filter freispielen, die beispielsweise einen Walkthrough in Schwarzweiß ermöglichen. Ein Anreiz, das Spiel mehr als nur einmal abzuschließen ist also zweifelsfrei gegeben.

Wem das noch nicht reicht, der kann seine Fähigkeiten in dem Minispiel „Die Söldner“ unter Beweis stellen. Dabei ist das Ziel, in einer gewissen Zeit so viele Gegner wie möglich auszuschalten und damit so viele Punkte wie möglich zu erreichen.