„Their hurting will be mended when you return to end it.“

Die Story beginnt dort, wo der zweite Kingdom-Hearts-Teil geendet hat. Jiminy wundert es, dass die erste Reisechronik komplett leer ist – bis auf den Satz Ihre Schmerzen werden heilen, wenn wir zurück zu Hilfe eilen. Mit diesen Worten wird Re:coded eröffnet, aber lange bleibt dieser Satz nicht in Erinnerung.

Die Welt der Chronik materialisiert sich in einem Computer – und in diesem Datenuniversum versucht nun der Daten-Sora, die Viren und Bug-Blöcke zu eliminieren. Denn irgendwas – oder irgendwer – will nicht, dass Jiminy, Mickey und Co. diesem Geheimnis auf die Spur kommen.

Im Laufe der Geschichte trifft man immer wieder auf alte Gesichter, die man schon im ersten Kingdom-Hearts-Teil gesehen hat. Sei es die Insel des Schicksals, Agrabah oder auch Traverse Stadt, jedes Level kommt vor und bietet kleine Neuerungen und Aufgaben.


Gameplay

Das Spiel wird nicht langweilig. Jede Welt hat ihre Gesetze – und ihre Eigenarten. Man kämpft sich in gewohnter Manier durch die Welten, dank des Kommando-Systems aus „Birth by Sleep“ macht das nun noch mehr Spaß. Oder man spielt sich durch einige Bosslevel.

Die Arena des Olymps zum Beispiel besteht aus einem Labyrinth, in welchem Sora und Herkules sich in Final-Fantasy-Manier durchboxen müssen. In Traverse Stadt wird das Spiel zu einem Jump ’n‘ Run und im Wunderland gleicht es alles einer Schnitzeljagd. Alles in allem bietet Re:coded viele Aufgaben und Ziele, die es zu erreichen gilt.

Am Spielgeschehen hat sich einiges getan. Sora ist schneller und agiler als es die Charaktere in „358/2 Days“ waren. Das Spielgeschehen ist um einiges flotter und dadurch angenehmer. Im Spiel selbst kann man sich das Spiel schwerer oder leichter durch die System-Matrix und deren Cheats machen. Die Gegner haben alle nur noch die Hälfte ihrer Lebenspunkte, Sora hat nur noch 10 % seiner maximalen Lebenspunkte und viele andere Funktionen erwarten einen in der Matrix.

Lediglich die Kameraführung ist in Re:coded ziemlich bescheiden. Konnte man die Kamera durch simples Betätigen von L und R justieren, drückt man in Re:coded die R-Taste und die Kamera richtet sich nach Soras Blick. Immerhin wird mit L ja durch die Kommandos geschaltet. Da hätte man sich eine bessere Lösung ausdenken können.

Auch das Klettern kann mit Sora ganz gerne mal ziemlich nervig sein. Wenn er sich irgendwo mal nicht hält, fällt man meist tief und muss wieder weit hochklettern. Aber solche Passagen sind ziemlich selten, von daher macht dies keinen großen Unterschied.


Umfang

Wie ich zuvor schon erwähnte, bietet Re:coded viele verschiedene Aufgaben und Ziele. Neben diesen gibt es jedoch auch noch den Avatar-Modus. In diesem kann man seiner eigenen Figur verschiedene Sachen von Disney-, Final-Fantasy– und Kingdom-Hearts-Helden anziehen und sich so präsentieren.

Man kann sich auch mit anderen Leuten verbinden, um deren Systemebenen und ihre Avatare zu erhalten. Und um diese neue Kleidung zu erhalten, spielt man ebendiese Systemebenen durch und erfüllt die Anforderungen (wie Blocke 10-mal usw.).

Es können bis zu 99 Systemebenen gespeichert werden und durch die Punkte, die man in diesen Ebenen verdient, kann man sich einige seltene Kommandos und Chips holen.


Schwierigkeitsgrad

Re:coded unterscheidet sich hierin von den anderen KH-Teilen. Es bietet von Anfang an die Möglichkeit, in der System-Matrix zwischen „Anfänger“ und „Kritisch“ nach Belieben zu wechseln.

Dies hat einen direkten Einfluss auf die Droprate der Items der Gegner. Je höher der Schwierigkeitsgrad ist, desto wertvollere Items geben besiegte Gegner ab usw. Je niedriger Soras Level ist, desto höher ist die Droprate. Alles betrifft Sora und die Gegner, weswegen Re:coded einen recht hohen Schwierigkeitsgrad an den Tag legen kann.


Grafik und Sound

Ich bin von vornherein mit der Einstellung an das Spiel herangegangen, dass es sich sehr von der Engine von „358/2 Days“ bedient. Im Endeffekt war ich aber ziemlich begeistert von dem Spiel.

Dialoge werden nicht mehr mit kleinen Facesprites abgespeist, sondern mit Fullbody-Sprites und Sprechblasen angezeigt. Die Animation und Darstellung der einzelnen Figuren ist viel genauer und weniger verpixelt als es in „358/2 Days“ der Fall war.

Zudem erweckt die Gestaltung der Umgebung oft den Eindruck, dass man ein neues KH1 spielt – nur auf dem DS. Grafikfetischisten werden sicherlich viele Punkte zum Meckern finden – aber hey, es ist ein DS-Spiel! Und dafür sieht es grandios aus!

Die Qualität der Musik ist wunderbar. Man kann jede Melodie wunderbar verstehen, die einzelnen Titel passen in jede Sequenz und in jeden Moment. Auch ohne Kopfhörer merkt man, dass es sich wieder um ein Produkt von Square Enix handelt. Jede Melodie wirkt gut, als wäre sie genau so aufgenommen. An neuen Liedern gibt es nur drei bis vier Stücke, ansonsten hört man immer wieder bekannte Songs wie das der Organisation XIII, „Dearly Beloved“ und sogar Rikus Thema.


Fazit

Re:coded ist zwar nur eine Art Filler, kann aber mit seinen ganzen Neuheiten und mit seinem Charme punkten. Es spielt sich wie Kingdom Hearts 1 und punktet dabei auf ganzer Linie mit seinem Kampfsystem und den verschiedenen Elementen.

Zudem bietet es durch seine Vielfalt an Missionen, Sidequests, Systemkernen, dem Avatar-Menü und den ganzen Trophäen einen riesigen Spielumfang, den so manches DS-Spiel vermissen lässt. Definitiv eines der besten NDS-Spiele und ein guter Kingdom-Hearts-Ableger!